Warburg (red). Sechs weiterführende Warburger Schulen erhalten einen Bankbausatz für eine eigene Bank für Toleranz. Jeder Bankbausatz beinhaltet Hölzer, ein Gestell sowie Farben.

Die sechs Schulen - Laurentiusschule, Sekundarschule, Hüffertgymnasium, Gymnasium Marianum, Johann-Conrad-Schlaun-Berufskolleg und Petrus-Damian-Schule - nahmen im letzten Jahr als Kooperationspartner am Projekt „Bank für Toleranz“ in Warburg teil.

Die Jugendlichen der sechs Schulen bauten und gestalteten im letzten Herbst mit großem Engagement schulübergreifend zwei symbolträchtige Bänke, die für Demokratie, Vielfalt und Toleranz stehen. In begleitenden Workshops beschäftigten sich die Jugendlichen mit diesen Werten und entwickelten kreative Ideen, wie die Bänke nicht nur als Sitzgelegenheit, sondern auch als Symbole für eine tolerante und vielfältige Gesellschaft dienen.

Die Sekundarschule stellte für das Projekt, für den Bau und die Workshops, ihre Räume zur Verfügung, und Tischlermeister Berthold Eggert gab Tipps. Die beiden farbenfrohen Bänke stehen seit Ende letzten Jahres in der Stadt - eine am Bittkreuz und die andere am Marktplatz an der Neustadtkirche. An beiden Bänken befindet sich eine Erläuterungstafel mit einem QR-Code. Sie gibt Informationen zu Bedeutung und Hintergrund der Bänke für Toleranz.

„Durch die Teilnahme an den Workshops und den kreativen Bau der Bänke haben sich die Jugendlichen mit den für unsere Gesellschaft wichtigen Werten Toleranz und Vielfalt auseinandergesetzt. Schön ist, dass die beiden Bänke nun sichtbar sind. Sie laden dazu ein, Platz zu nehmen und miteinander über Toleranz und Vielfalt ins Gespräch zu kommen“, so Daniela Dahlmann, Geschäftsführerin des Sozialdienstes katholischer Frauen, der als Projektträger die Umsetzung organisiert hat.

Die Jugendlichen haben bereits Ideen, wie die Bänke weiter genutzt werden können. Für dieses Jahr sind weitere flankierende Projekte als Projektreihe geplant. Mit einer breiten Palette von Aktivitäten wie Graffiti, Malworkshops, Musikvideoproduktion und Hatespeech-Workshops bekommen die Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Möglichkeit, sich auf vielfältige und kreative Wege aktiv für Toleranz und Demokratie einzusetzen. Auch die diesjährige Europawahl soll eingebunden und die Bedeutung demokratischer Prozesse verdeutlicht werden. Zudem werden weitere sichtbare Zeichen für Toleranz und Demokratie im öffentlichen Raum geschaffen, darunter Graffiti-Mülleimer und ein Demokratiespaziergang, um das Bewusstsein für diese Werte zu stärken. Hier wartet der SkF e.V. als Projektträger auf Rückmeldung bezüglich des eingereichten Förderantrages.

„Im gesamtgesellschaftlichen Kontext trägt das Projekt Bank für Toleranz und die geplante Projektreihe dazu bei, dass sich junge Menschen mit ihren Ideen einbringen und ihre Fähigkeiten und Werte weiterentwickeln können. Sie erleben, dass sie sich aktiv für unsere Gesellschaft einsetzen können“, so Katja Walther, Projektleiterin youngcaritas verortet beim Sozialdienst katholischer Frauen, die das Projekt betreut hat.

Das Projekt ist ein Gemeinschaftsprojekt der Hansestadt Warburg, des Vereins für Völkerverständigung Warburg e.V. und der youngcaritas Warburg, die beim Sozialdienst katholischer Frauen Warburg e.V. als Projektträger verortet ist.

Gefördert wurde es von der Partnerschaft für Demokratie in Warburg (PfD Warburg) aus Mitteln des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).

Hintergrund

Seit 2016 baut die youngcaritas an verschiedenen Standorten Bänke für Toleranz. Das Projekt #PlatzfürToleranz hat sich zu einer deutschlandweiten Bewegung entwickelt. Insgesamt wurden bereits 142 beeindruckende Bänke geschaffen, allein 53 im Jahr 2022. Das Projekt hat auch über die Landesgrenzen hinaus Anklang gefunden, mit Aktionen in Luxemburg und Österreich. Inspiriert von erfolgreichen youngcaritas-Projekten in anderen Städten hat die youngcaritas Warburg diese Idee aufgegriffen.

Foto: Sozialdienst kath. Frauen (SkF) Warburg