Borgentreich (red). Am Mittwoch, 11. April, wird auf Einladung des Volkshochschul-Zweckverbandes Diemel-Egge-Weser die ehemalige Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger um 19.00 Uhr in der Schützenhalle in Borgentreich aus ihrem Buch „Haltung ist Stärke. Was auf dem Spiel steht“ erzählen. Sabine Leutheusser-Schnarrenberger wurde am 26. Juli 1951 in Minden geboren. Ihr Urgroßvater war Mitbegründer der Deutschen Volkspartei und Abgeordneter im Weimarer Reichstag, ihr Onkel Justizminister, ein Großvater war Landrat, ihr Vater CDU-Kommunalpolitiker. Sie ist Juristin in fünfter Generation und in einem durch und durch politischen Elternhaus groß geworden. Sie studierte Jura in Göttingen und Bielefeld und trat 1978 in die FDP ein. Zweimal war Leutheusser-Schnarrenberger Bundesjustizministerin und damit die erste Frau in einem klassischen Ressort. Für eine Überzeugung einstehen, verlässlich sein, authentisch handeln: diese Tugenden bestimmen das politische Handeln von Leutheusser-Schnarrenberger. 1996 trat sie aus Protest gegen den großen Lauschangriff zurück. Auch deshalb ist ihr Rücktritt als Justizministerin bis heute in Erinnerung geblieben. Ihre konsequente Entscheidung, als Ministerin im Kabinett Kohl zurückzutreten, weil sie den „Großen Lauschangriff“ ablehnte, brachte ihr über alle Parteien hinaus und in der Bevölkerung höchsten Respekt ein. 13 Jahre später kehrte sie in das Amt zurück und setzte an der Seite von Bundeskanzlerin Angela Merkel ihre politische Arbeit fort. Nach dem Ende ihrer zweiten Amtszeit wurde sie 2013 in den ehrenamtlichen Löschbeirat von Google berufen. In Zeiten von Flüchtlingskrise und Globalisierung gilt es für Politiker mehr denn je Haltung zu zeigen. Auch im Wahljahr 2017 zeigt Sabine Leutheusser-Schnarrenberger klare Positionen und skizziert Wege aus der Krise der liberalen Demokratie: Stärkung der Freiheitsrechte auch angesichts terroristischer Gefährdungen, mehr Datenschutz im Internet, Kampfansage an die Rechtspopulisten und das Eintreten für eine humanitäre Flüchtlingspolitik sind wichtige Bausteine ihrer Politik. Leidenschaftlich, mit einem langen Atem und unbedingter Sachbezogenheit zeigt Leutheusser-Schnarrenberger Qualitäten, die in der heutigen politischen Landschaft von vielen vermisst werden. Heute ist sie Vorstandsmitglied der Friedrich-Naumann-Stiftung und stellvertretende Vorsitzende der Theodor-Heuss-Stiftung. Zu dieser Veranstaltung des VHS-Zweckverbandes ist Jedermann herzlich eingeladen. Eine Voranmeldung ist nicht nötig, der Eintritt ist frei.